TikTok testet Social Commerce

Ab sofort können einige Nutzer der TikTok App im Rahmen einer Testphase Links zu E-Commerce-Seiten in Ihrem Profil sowie in den Videos platzieren. Das berichtete Anfang der Woche die Seite Techcrunch. Offiziell handelt es sich dabei um ein Experiment zur Verbesserung des Nutzerlebnisses, kommentiert das Unternehmen ByteDance, das hinter der App steht. Ohne Frage wird es aber vor allem das Interesse von Influencern und werbenden Unternehmen steigern, für die TikTok durch diese Neuerung nochmal deutlich attraktiver geworden ist.

Mit der Öffnung für Social Commerce, bietet TikTok Influencern und Unternehmen einen spannenden neuen Kanal.

„Wir experimentieren immer mit neuen Möglichkeiten, um die Nutzererfahrung zu verbessern. Unser Ziel ist es, unsere Community zu inspirieren, ihnen Freude zu bereiten und Werte zu schaffen.“, lässt ByteDance dazu offiziell verlauten. Besonders das Schaffen neuer Werte dürfte hier den Ausschlag gegeben haben – schließlich hat die App mit weltweit mehr als 1,5 Milliarden Downloads eine riesige Reichweite. Und das Thema Social Commerce nimmt in China, Südost Asien und Indien, also den Hochburgen der TikTok-User, gerade erst richtig Fahrt auf.

Popularität bei jungen Nutzern

TikTok hat in Windeseile die Herzen besonders junger Nutzergruppen erobert. Mit der App können sie kurze Videos von maximal 15 Sekunden Länge aufnehmen und mit Musik kombinieren. Damit ähnelt sie sehr stark dem Vorgänger Musical.ly, das von ByteDance im November 2017 gekauft wurde, um rund ein Jahr später in das neue TikTok überführt zu werden. So konnten die Macher hinter der App in rund drei Jahren seit der Gründung 2016 eine beeindruckend große Reichweite erzielen. Gründe sehen Experten vor allem in der Einfachheit der App in Bezug auf Design und Bedienung sowie die vielen Möglichkeiten, die Videos direkt zu bearbeiten. Sie ist also nicht nur direkter Nachfolger des erfolgreichen Musical.ly, sondern schließt auch die Lücke, die die Schließung der über Jahre hinweg führenden Kurzvideo-Plattform Vine im Jahr 2017 hinterlassen hat.

Bedeutung für Influencer und Social Commerce

Das Soziale Netzwerke gemeinsam mit ihren Nutzern kommen und gehen, ist keine neue Erkenntnis. Während Facebook Probleme hat, junge Nutzergruppen für den eigenen Dienst zu begeistern, gehen neue Trends wie TikTok an älteren Usern nahezu spurlos vorbei. Mit der Öffnung der Anwendung für Social Commerce wird sie aber für Influencer und Werbetreibende ungleich interessanter.

„Wir experimentieren noch viel mit Unternehmen und Marken, um herauszufinden, wie man TikTok gut monetarisieren kann, was für die Unternehmen und ihre Zielgruppen passt und wie wir Engagement erzeugen können. Dabei entwickelt sich die Plattform extrem schnell weiter – ein enorm spannendes Umfeld“, wird Inam Mahmood, Director Monetization and Partnerships für den europäischen Markt von TikTok, auf t3n.de zitiert. Auch die ersten Unternehmen wie Punica und Otto haben bereits positive Erfahrungen mit TikTok-Kampagnen gesammelt. Da in der Vergangenheit der Betrieb von vielen reinen Social Shopping Plattformen wie Polyvore oder Stylefruits eingestellt wurde, scheint die Implementierung vom E-Commerce Funktionen in Kanäle, die wie Instagram oder eben TikTok vom User Generated Content leben, ein logischer und erfolgversprechender Schritt zu sein: Weg vom konzeptionellen Social Shopping auf darauf spezialisierten Plattformen, hin zur Integration des Social Commerce innerhalb eigenständiger Communities.

Dass das Engagement von Influencern bei der Altersstruktur der Nutzer hier ebenfalls ein potenziell spannender Markt ist, liegt in der Natur der Sache. Solange die Popularität der App weiter wächst, kann TikTok ein großer und wichtiger Kanal für Social Commerce werden. Zumindest bis zu dem Punkt, an dem die junge Zielgruppe zum nächsten (Kurzvideo-)Dienst weiterzieht.

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