Soziale Netzwerke haben sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Die Öffnung von Xing in Richtung Content, Instagram Shopping oder facebook Marktplace, sind nur einige Beispiele für den dynamischen Wandel der Sozialen Netzwerke. Durch neue Funktionen, Anwendungen und Tools (z. B. Pinterest Ads) verschiebt sich die Wichtigkeit der Netzwerke auch aus Nutzersicht. Social Media ist daher längst mehr als „nur“ facebook!
Ein Netzwerk, welches sich in den letzten Monaten stark gewandelt hat, ist Pinterest. Nicht nur der Pinterest Börsengang – Zahlen und Fakten steht symbolisch für die dynamische Entwicklung der Plattform (Details s. auch weiter unten), sondern auch die neuen Funktionen für Nutzer sowie die Öffnung gegenüber Unternehmen. Und dieses Investment in die Plattform zahlt sich anscheinend aus, was durch steigende Nutzerzahlen und wachsendem Interesse von Unternehmen an Pinterest Ads bestätigt wird.
social-commerce.net interviewt Sabine Jünger zu Pinterest Ads
Diese interessante Entwicklung des Netzwerkes nahmen wir als Anlass, um mit Sabine Jünger (Head of Retail) über die Potenziale, die Werbemaßnahmen und KPI’s zu sprechen.
#1 Welche Werbeformate bietet Pinterest im Rahmen des Social Commerce? Welche eignen sich besonders zur Steigerung der Reichweite und zur Absatzsteigerung?
Wir verstehen Shopping auf Pinterest als weit mehr als nur den reinen Abverkauf von Produkten. Wenn ich schon genau weiß, was ich möchte, dann kann ich es direkt bei einem Händler kaufen. Wenn ich mir aber noch nicht sicher bin und mich erst einmal inspirieren lassen möchte, dann kann ich das auf Pinterest tun. Marken können hier entlang des gesamten Funnels das Shopping-Erlebnis begleiten und Menschen mit ihren Inhalten inspirieren. Wir bieten aktuell in Deutschland verschiedene Anzeigenformate an, darunter Statische Pins, Video, Max-With Video, Karussell-Anzeigen und Shopping-Anzeigen. Zur Awareness-Steigerung bieten sich beispielsweise unsere Statischen Anzeigen, Video oder Karussell an. Statische Anzeigen und Shopping-Anzeigen helfen bei der Optimierung von Conversions.
#2 Welche Key Performance Indikatoren sind für Unternehmen auf Pinterest besonders relevant, um Ads oder andere Werbeaktivitäten auszuwerten?
Pinterest ist eine der wenigen Plattformen, die den gesamten Marketing-Funnel abdeckt. Marken können Nutzer schon sehr früh im Inspirationsprozess erreichen und sie über die Bildung einer Präferenz bis hin zur Kaufentscheidung begleiten. Die meisten Unternehmen nutzen mehrere unterschiedliche Performance-Indikatoren je nach Zielen und Initiative. Das sind im Upper Funnel Awareness und Branding Metriken (CPM, CPV), im Mid-Funnel geht es um Traffic und Clicks (CPC, CTR) und im Lower Funnel schließlich um Abverkauf (Conversion-optimiert, Re-targeting).
#3 Welche Entwicklung des Social Commerce hat Pinterest im letzten Jahr besonders geprägt und welche Auswirkung hatte diese Entwicklung auf die Plattform?
Die Art und Weise wie wir einkaufen hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Das Angebot ist vielfältiger geworden, denn neben großen etablierten Händlern, entstehen auch immer mehr kleine, lokale Shops. Das ist gut, denn es bedeutet nicht nur mehr Vielfalt für den Konsumenten, es regt auch den Wettbewerb an. Auf Pinterest haben auch kleine Marken die Möglichkeit, ganz einfach einen Shop einzurichten und entdeckt zu werden, denn die Menschen sind bei uns offen dafür, Neues zu entdecken.
Unsere visuellen Suchtechnologien helfen uns dabei, jedem ein persönliches Shopping-Erlebnis zu bieten, das ihrem persönlichen Geschmack entspricht. Produkte wie die Pinterest Lens oder die Flashlight-Suche ermöglichen es, einzelne Produkte über Objekterkennung zu entdecken und zu kaufen – offline und online. Im September letzten Jahres haben zudem wir unsere Katalogfunktion eingeführt. Darüber können Händler ihren gesamten Produktkatalog auf Pinterest hochladen.
Auf Pinterest ist Shopping nicht nur eine zusätzliche Funktion, sondern ein natürlicher Teil unseres gesamten Produktes. Menschen kamen schon von Anfang an zu Pinterest, um einzukaufen. Wir haben das Einkaufserlebnis über die Jahre immer weiter verbessert. Unser Ziel ist es, alles auf Pinterest kaufbar zu machen und das Erlebnis, das wir beispielsweise aus der Shopping-Mall kennen zu replizieren.
Pinterest in Zahlen
Die Entwicklung von Pinterest lässt sich nicht nur an dem steigenden Interesse von Unternehmen feststellen. Die visuelle Suchmaschine verbucht seit Jahren steigende Nutzerzahlen, auch in Deutschland. Weltweit haben sich 367 Millionen Nutzer auf der Plattform registriert. Diese Zahl bedeutet ein Wachstum von 26% im Vergleich zum Vorjahr. In dem deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) zählt Pinterest 9 Millionen aktive Mitglieder, von denen 7 Millionen in Deutschland leben.
Potenzial für Social Commerce wird durch Pinterest Ads stärker genutzt
Die Potentiale von Pinterest hinsichtlich des Social Commerce sind schon seit längerer Zeit bekannt. Durch die zentralen Funktionen der Plattform ist die organische Reichweite von Produkten und Unternehmen im Vergleich zu anderen Netzwerken sehr hoch. So ist es Unternehmen schon länger möglich, von Nutzern „neu“ entdeckt zu werden oder neue Produkte schneller bekannter zu machen.
Neben diesem großen Vorteil der Plattform sind in den letzten Monaten auch die bezahlten Anzeigen bei Pinterest stärker in den Fokus gerückt. Durch präzises Zielgruppen-Targeting ist es Unternehmen noch leichter möglich, relevante Nutzer mit Produkten zu erreichen. Das Potential der Plattform für den E-Commerce soll so besser umgesetzt werden. Das Interesse an dieser bezahlten Werbung zeigen Umsatzzahlen von Pinterest aus dem ersten Quartal 2020: Im Vergleich zum Vorjahr sind diese um 35% gestiegen.
Soziale Netzwerke für Marketing- und Vertriebsziele immer wichtiger
Um durch Soziale Netzwerke direkt Umsatz zu generieren, benötigen Unternehmen meist mehr als guten Content. Dies zeigt sich auch am Beispiel von Pinterest und Pinterest Ads. Social Media in das Marketingkonzept von Unternehmen zu integrieren und die Plattformen nebenbei zu führen, reicht nicht mehr aus. Vor allem bei dem Erstellen von bezahlten Kampagnen und Anzeigen ist das gewisse Know-how gefragt, um nicht unkoordiniert Budget auszugeben. Eine professionelle Kampagnen- und Anzeigenerstellung ist daher immer gefragter. Gerne können wir uns persönlich über die Anzeigenschaltung auf den unterschiedlichen Social-Media-Plattformen austauschen. Weiterführende Informationen rund um die Relevanz von Sozialen Netzwerken im E-Commerce, dem sog. Social Commerce, finden Sie außerdem in der 2. Auflage des E-Commerce Buches.